Zu den ersten Gedenkorten im öffentlichen Raum, die explizit an die ehemaligen Standorte der 1938 zerstörten Synagogen und die sächsischen Novemberpogrome erinnern, gehört die Dresdner Gedenkstele am Hasenberg.
Stelengedenken
Im Rahmen der Feierlichkeiten zum 30. Jahrestag der Befreiung vom Faschismus wurde die Stele am 22. April 1975 durch den Dresdner Oberbürgermeister Gerhard Schill eingeweiht. Sie war auf Kosten der Stadt durch den Bildhauer Friedemann Döhner hergestellt und am Hasenberg, einige Meter vom ursprünglichen Standort der Dresdner Sempersynagoge aufgestellt worden.
Die Stele war fortan Ort des Gedenkens für die Opfer des Faschismus wie der Pogrome und des Holocaust im Speziellen. In den Folgejahren etablierten sich feste Zeremoniale von Blumen- und Kranzniederlegungen. Bis heute ist die Stele der Ort, an dem am 9. November im Zusammenspiel von Jüdischer Gemeinde, Stadt und politisch-gesellschaftlichen Repräsentanten das Pogromgedenken mit Kranzniederlegung und Totengebet seinen Höhepunkt findet.
Inschrift
Der Gedenkstein, der die Form einer Menora hat, trägt folgende Inschrift:
Zur ewigen Mahnung
an die Opfer des Faschismus
Hier stand die
1838-1840 von
Gottfried Semper erbaute
durch Oberrabbiner
Dr. Zacharias Frankel
geweihte und
am 9. November 1938
von den Faschisten zerstörte Synagoge
der Israelitischen
Religionsgemeinde zu Dresden.