Gedenkjahr 2018 (7): Ein Artikel zu Großröhrsdorf

Bereits an früherer Stelle habe ich auf das Schicksal der Familie Schönwald in Großröhrsdorf hingewiesen. Diese wurde in der Nacht zum 10. November 1938 Opfer der Pogrome, durch die Stadt getrieben und in ‚Schutzhaft‘ gesetzt.

Zum 80. Jahrestag der Ereignisse hat nun Norbert Littig, der beste Kenner der Geschichte der Familie, seine Erkenntnisse zu den Großröhrsdorfer Ereignissen in einem längeren Beitrag zusammengeführt (Littig, Norbert: 9. November 2018 – 80 Jahre Reichspogromnacht. „Die Bewohnerschaft verurteilte dieses Vorgehen auf das Schärfste.“, in: Rödertal-Anzeiger 12, 43 (26.10.2018), S. 1-3).

Kritik der Bevölkerung

Littig stellt darin auch die Bedeutung der Schönwalds für den Ort da, an dem die Einwohner selbst noch einkauften, als mit dem neuen Bürgermeister und SA-Obersturmbannführer Herbert Rosig ein deutlich schärferer antisemitischer Kurs gegen die Familien gefahren wurde. Selbst Nationalsozialisten schickten noch immer ihre Frauen in das Kaufhaus.

Vom Pogrom nicht verschont

Vom der Pogromgewalt blieb das Kaufhaus, dass im November 1938 seine Maximalbesetzung an Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern erreichte, nicht verschont: Die Scheiben wurden eingeschlagen, das Gebäude beschmiert und die Inhaber durch den Ort getrieben.

Der 1936 abgesetzte Bürgermeister Max Rentzsch notierte dazu in einer 1946 verfassten privaten Chronik: „Die Bewohnerschaft verurteilte dieses Vorgehen auf das Schärfste.“

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