Die Auseinandersetzung mit den Pogromen nach 1945 (2): Rudolph Strauß

Anlässlich des 20. Jahrestags der Pogromgewalt in Chemnitz erinnerte in der Zeitung Volksstimme ein Artikel von Rudolph Strauß (1904-1987) an die Ereignisse. Strauß, der selbst von den Nationalsozialisten verfolgt und im Konzentrationslager Sachsenburg interniert war, leitete ab 1947 das Stadtarchiv.

Raub- und Mordsucht

In der Pogromgewalt erblickte er im Rückblick ein „Fanal der faschistischen Raub- und Mordsucht“, dem im Folgejahr der Beginn des Kriegs gefolgt sei. In seinem, auch gegen den ‚Monopolkapitalismus‘, die USA und Westdeutschland gerichteten Tenor ähnelt der Beitrag Erich Lodnis Artikel zu Bautzen und Wilthen.

Strauß geht auf zertrümmerte Geschäfte, die Brandstiftung und den Abriss der Chemnitzer Synagoge mit Unterstützung der Technischen Nothilfe ein – und nimmt sich damit auch der als Juden verfolgten Menschen unter dem Nationalsozialismus an (Strauß, Rudolph: Vor 20 Jahren brannten in Deutschland alle Synagogen – Dunkle Rauchwolken über dem Kaßberg, in: Volksstimme [Karl-Marx-Stadt] 13, 274 (25.11.1958), [o. S.]).

Zu Rudolph Strauß: Bräuer, Helmut; Viertel, Gabriele: Zum 100. Geburtstag des Stadtarchivdirektors Rudolph Strauß, in: Sächsische Heimatblätter 51 (2005), 1, S. 42–48.

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