„Synagogen werden rauchen“ – Der sächsische Gauleiter Martin Mutschmann und die Pogrome (2)

Über die Rolle Mutschmanns während der sächsischen Pogromereignisse ist bislang nur wenig bekannt. Öffentlich in Erscheinung trat der Gauleiter in deren Kontext jedoch anscheinend nicht.

Geständnis vor dem sowjetischen Militärgericht

Nach seiner Gefangennahme im Mai 1945 räumte Mutschmann vor einem Moskauer Militärgericht schließlich seine Verantwortung für die sächsischen Novemberpogrome ein. Genaue Details sind aber nach wie vor offen (dazu: Schmeitzner, Mike: Der Fall Mutschmann. Sachsens Gauleiter vor Stalins Tribunal, Beucha 2011, S. 125).

In München zum ‚Tag der Bewegung‘

Sicher ist, dass sich Mutschmann zumindest am 8. November zum Treffen der ‚alten Kameraden‘ der NSDAP in München aufhielt. Dass er vor dem Moskauer Militärgericht einräumte, zu den Pogromen in Sachsen aufgerufen zu haben, lässt sich zumindest als Indiz lesen, dass der Gauleiter Goebbels‘ Aufruf zum antisemitischen Gewalt in München erlebte.

Weniger wegen seines Antisemitismus als vielmehr wegen seiner Rolle als Reichsverteidigungskommissar sowie der Behandlung sowjetischer Kriegsgefangener und Zwangsarbeiter wurde Mutschmann in Moskau schließlich zum Tode verurteilt. 1947 wurde er erschossen.

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