In Dippoldiswalde bei Dresden wurde am 10. November 1938 die Familie Wallach von den Pogromtätern angegriffen. Auch hier heben Augenzeugenberichte hervor, dass Schulkinder gezielt in die Gewalt- und Demütigungsexzesse, die vor allem Johanna Wallach trafen, eingebunden waren: Letztere musste mit einem Schild mit der Aufschrift ‚Jude‘ vom Rathaus zu ihrer Wäscherei laufen. Die Schulkinder seien ihr gefolgt und auch bei der Zerstörung der persönlichen Habseligkeiten aus der Wohnung der Wallachs dabei gewesen.
Aufgeputschte Müllerschüler
Zu den Personen, die offensichtlich sogar an den Zerstörungen beteiligt waren, gehörten nach einem Zeitzeugenbericht auch ‚aufgeputschte Müllerschüler‘ – also Schüler der örtlichen Deutschen Müllerschule.
Auch hier zählten also Kinder und Jugendliche zu den Zeugen und Beteiligten der Ereignisse. Der Bruder von Johanna Wallach, Jordan, wurde offenbar ebenfalls von Schülern im Zuge der Ereignisse angespuckt.