Dass die direkt in der Folge der Pogrome getroffenen Verordnungen gegen die als Juden verfolgten Menschen einem breiten Publikum in den Zeitungen deutlich sichtbar vor Augen standen, ist soweit bekannt.
Judenkontribution im Radio
Auch im Hörfunk war die sogenannten ‚Judenkontribution‘ (Sühneleistung) Thema. In den Nachrichten des Deutschen Rundfunks vom 25. November 1938 gab es entsprechend Informationen zur erlassenen Durchführungsverordnung. Darin wurde auch darauf hingewiesen, dass das die Zwangsabgabe nur von Juden deutscher Staatsangehörigkeit oder Staatenlosen erhoben würde sowie eine Erweiterung der Zahlungspflicht als Option bereits benannt. Auf diese Weise sollte den Verfolgten mehr als eine Milliarde Reichsmark abgepresst werden.
Der Nachrichtensprecher hob im Sinne der antisemitischen Propaganda des Regimes auch hervor, dass die ‚jüdischen Mörder‘ Frankfurter und Grynszpan Teil einer ‚jüdischen Massenverschwörung‘ gegen das Deutsche Reich seien.
Den Nachrichtenbeitrag als Transkript in: Roller, Walter: Judenverfolgung und jüdisches Leben unter den Bedingungen der nationalsozialistischen Gewaltherrschaft, Bd. 1: Tondokumente und Rundfunksendungen 1930-1946, Potsdam 1996, S. 122.