Eine digitale Rekonstruktion der Dresdner Synagoge entstand auch im Rahmen eines grenzüberschreitenden Projekts der Technischen Universität Dresden und der Gedenkstätte Terezín (gepam.eu).
‚Jüdische Orte‘ im digitalen Stadtplan
Die Ergebnisse des Projektes sind seit Juni 2014 online verfügbar. Sie ermöglichen dem Nutzer anhand eines Stadtplans mit Hilfe der Google Earth-Software, digital rekonstruierte Orte jüdischen Lebens vor 1938 und ihre Geschichte – vielfach also ihre Zerstörung infolge der Novemberpogrome als auch der Luftangriffe vom Februar 1945 – und Orte der Schoa sowie des Neuanfangs jüdischen Lebens in Dresden nach 1945 bis zum Neubau der 2001 geweihten Neuen Synagoge nachzuverfolgen.
Das Projekt gepam.eu lotet dabei auch die Möglichkeiten der Verknüpfung vorhandener digitaler Plattformen und Werkzeuge aus.
Die rekonstruierte Synagoge
Zu den hierbei digital rekonstruierten Gebäuden zählt auch die während der Pogrome zerstörte Synagoge mitsamt den beiden Gemeindehäusern an der Zeughausstraße. Die Perspektive ermöglicht, sich die Lage des Gebäudes vor Augen zu führen und so auch eine Orientierung mit Blick auf die für Dresden bekannten Fotografien zu den Pogromen zu erhalten.
Die digitale Rekonstruktion der Synagoge legt aber auch Problemfelder offen: So zeigt sie zwar eindeutig den Bau der Dresdner Synagoge, allerdings nicht vor den Pogromen im Jahr 1938, sondern früher: Ein noch 1935 errichteter Anbau an das Gebäude (zu erkennen auf der hier abgebildeten Grafik links am Synagogenbau) ist nicht zu erkennen.
Bildquellen:
Bruno Gimpel, Synagoge Dresden, 1938 (abgedruckt in: Jüdisches Gemeindeblatt Dresden 14, 12 (15.06.1938), S. 1).
gepam.eu (MitteleuropaZentrum der TU Dresden – mit freundlichem Dank).
Ausführliche Hinweise zum Projekt:
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