Zur Eröffnung der Ausstellung Bruch|Stücke – Die Novemberpogrome in Sachsen 1938 in Dresden Mitte Oktober 2018 war unter den Besuchern auch der 1934 in Dresden geborene Veit Ringel. Er lebte mit seiner Mutter in der Annenstraße.
Scherben auf dem Fußweg
Ein Ereignis prägte sich Veit Ringel ins Gedächtnis ein: An einem Tag, als er mit seiner Mutter auf der Prager Straße unterwegs gewesen sei, habe er viele Glasscherben liegen sehen. Seine Mutter sei mit ihm gar auf der sonst verbotenen Straße gelaufen- für den Jungen ein einprägsames Erlebnis. An mehr kann er sich jedoch nicht erinnern.
Später verband Ringel dieses Erinnerungsbruchstück mit dem Ereignis der Dresdner Pogromgewalt. Gerade auf der Prager Straße, das zeigen mehrere Augenzeugenberichte und Zeitungsartikel, waren am 10. November 1938 die Schaufenster ‚jüdischer‘ Geschäfte eingeschlagen worden. Ringel nimmt heute an, dass sich die Mutter selber habe ein Bild der Ereignisse machen wollen. Geredet habe man darüber aber kaum.