Das Nachrichtenblatt der Jüdischen Gemeinde von Groß-Berlin und des Verbandes der Jüdischen Gemeinden in der DDR berichtet im September 1964 von einem besonderen Vorgang: Das Görlitzer Ratsarchiv hatte der Jüdischen Gemeinde in Dresden eine Pergamentrolle zugesendet, die den Rest einer Thorarolle darstellten.
Material für die Schuhproduktion
An das Archiv abgegeben hatte das Material Artur Walter, der laut Görlitzer Adressbuch von 1949/1950 als Schuhmachermeister am Brautwiesenplatz arbeitete. Walter hatte das Pergament anscheinend nach den Pogromereignissen erhalten, um damit Schaftstiefel zu füttern.
Weitere Forschungen erforderlich
Ob die Thorareste tatsächlich im Zuge der Pogrome entwendet wurden und woher sie genau stammten, muss an dieser Stelle offen bleiben. Auch ist mir bislang nicht bekannt, ob die Überreste beigesetzt wurden oder was sonst mit ihnen geschah.