Pogrom und nationalsozialistische Presselenkung (19): Die NS-Tageszeitung für Bautzen und Umgebung (II)

Wegen der momentan anlaufenden Ausstellungen BRUCH|STÜCKE in Chemnitz, Leipzig und in Dresden erscheinen hier in den folgenden Tagen nur einige Auszüge aus der sächsischen Lokalpresse vom November 1938, die die Pogrome thematisieren. Diese Beiträge sind zentral gesteuert und unterliegen den Anweisungen aus Berlin. Sie beschönigen oftmals die Ereignisse und verbreiten antisemitisches Gedankengut – als Quellen sind sie entsprechend vorsichtig zu behandeln. Dies bitte ich bei den im Folgenden unkommentiert abgedruckten Quellenauszügen zu berücksichtigen.

Die NS-Tageszeitung für Bautzen und Umgebung vom 10. November 1938

„Wie überall im Reich machte sich auch in Bautzen die berechtigte Empörung der Bevölkerung gegen das jüdische Verbrechervolk Luft. Auf die Nachricht vom Tode des Pg. vom Rath ereigneten sich, wie schon gestern kurz gemeldet, in Bautzen und Wilthen Kundgebungen, die bis zum Donnerstagnachmittag anhielten. In Sprechchören kam die Empörung über das Treiben der jüdischen Mörder zum Ausdruck. Auch einige Fensterscheiben gingen in Trümmer. Mehrere Juden mußten in Schutzhaft genommen werden. Dank der Anständigkeit der Bervölkerung ist aber keinem etwas Ernstliches zugestoßen.

Bei einer gegen 17 Uhr von Tausenden spontan veranstalteten Kundgebung auf dem Hauptmarkt und der Reichenstraße wurden aufschlußreiche Feststellungen aus der Villa Hamburger, Wallstraße, mitgeteilt. Eine ganze Kiste Eier wurde dort gefunden. Die Einrichtung und die Vorräte zeigten, daß es den Juden in unserem Reiche noch immer viel zu gut geht. So wohnen und leben jedenfalls deutsche Arbeiter nicht. Empörung rief die Nennung einiger Judenfreunde hervor, von denen festgestellt wurde, daß sie bis zuletzt mit dem Judengesindel beste Verbindung hatten. Kreisleiter Martin gab das Ende der Aktion bekannt und forderte die erregten Volksgenossen zum ruhigen Auseinandergehen auf. Dieser Aufforderung kam man dann auch bald nach.

In der Nacht zum Donnerstag brach in der Dresdner Synagoge ein Feuer aus, so daß die Kuppel einstürzte und das Gebäude bis auf die Umfassungsmauern niederbrannte. Die Feuerwehr vermochte die umliegenden Gebäude zu sichern und vor Schaden zu bewahren. Im Zusammenhang mit diesem Brand wurde eine Reihe von Juden festgenommen.

Mit Windeseile verbreitete sich am Donnerstag in den frühen Morgenstunden die Nachricht von diesem Brand. Zu Tausenden säumte bald darauf eine erregte Volksmenge die rauchende Stätte, in der fast hundert Jahre lang Rachelitaneien gegen alle ‚Gojm‘ zu Jahwe emporgestiegen sind. Schon seit langem wurde dieser Ort der Talmudanbeter auch in baulicher Hinsicht als ein Schandfleck empfunden, um so mehr, als sich widerliche Juden bis in die allerletzte Zeit auf dem Platz davor noch allzuoft ‚mausig‘ machten.

Am Donnerstagvormittag wurden die Jahwediener aus dem Rabbinerhaus geholt und veranlaßt, die mit dem Davidstern versehenen Attribute ihrer Talmudlehren aus der Synagogen herauszuräumen. Die feige dienende Judensippschaft benahm sich angesichts der empörten Volksmenge ekelerregend. Bei aller angesichts des ungeheuerlichen Verbrechens der jüdischen Mordpest an unserem Parteigenossen vom Rath nur zu begreiflichen Wut begnügte sich die Menge damit, dem Judengesindel ihre Verachtung ins Gesicht zu schreien. Es machte sich aber nottwendig [sic!], diese feige Sippschaft in Schutzhaft zu nehmen.

Am Donnerstag frühmorgens brach plötzlich im Kaufhaus Bamberger und Herz, Leipzig, Feuer aus.

Nach den bisherigen Ermittlungen haben sich die jüdischen Inhaber die Gelegenheit der spontanen Kundgebungen in der Nacht zum Donnerstag zunutze gemacht, um daraus in echt jüdischer Manier Kapital zu schlagen. Sie haben entweder persönlich oder durch Mittelsmänner den Brand selbst angelegt, um sich dadurch in den Besitz der Versicherungssumme zu setzen. Auf diese Weise habe sie geglaubt, in den Genuß des vollen Wertes des Unternehmens zu kommen, während sie sonst damit rechnen mußten, daß sie nach der schändlichen Tat ihres Rassegenossen Grünspan nicht mehr Absatz für ihre Ware finden würden.

Die Juden haben gründliche Arbeit geleistet. Das Kaufhaus ist vollständig ausgebrannt. Die Geschäftsinhaber wurden unter dem dringenden Verdacht der Brandstiftung und des Versicherungsbetruges in Haft genommen.“

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