Die Abnahme eines Davidsterns der Dresdner Synagoge zeigt neben der bekannten Bildikone auch eine weitere Fotografie, die bislang unbekannt war (ein Abdruck des Fotos findet sich hier).
Die andere Perspektive
Über den Fotografen der Aufnahme ist bislang nichts bekannt. Er stand aber offensichtlich auf dem Zeughausplatz, blickte zwischen den Gemeindehäusern hindurch in Richtung der Synagogenruine, gehörte also entweder zu den Beobachtern der Pogrome, vermutlich aber noch eher zu jenen Personen, die direkt in die Ereignisse verwickelt waren (etwa als Angehöriger der Feuerlöschpolizei oder in anderer Funktion).
Die Aufnahme ist ein Beispiel dafür, dass es bei Fotografien zur Pogromgewalt von 1938 nicht nur darum geht, mit diesen das geschehene Unrecht und die Verfolgung zu dokumentieren. Vielmehr ist immer auch danach zu fragen, wer das Bild schoss – und aus welcher Perspektive. Bei der hier besprochenen Aufnahme bleiben also noch viele Fragen unbeantwortet.