Die Rettung der Jüngsten: Die Kindertransporte (1)

Zu den Betroffenen der Pogromgewalt zählten nicht nur die misshandelten und in die Konzentrationslager verschleppten Männer, sondern auch deren Familien. Die Gewalt, Zerstörung und Bedrohung erlebten gerade die als Juden verfolgten Kinder als hochtraumatische Ereignisse.

Flucht der Jüngsten

Auch, wenn die meisten westlichen Länder nach den Pogromen kaum etwas an ihrer Aufnahmepraxis änderten, lockerte zumindest England seine Einreisebeschränkungen insofern, dass vor allem die verfolgten Kinder davon profitierten.

Von Dezember 1938 bis September 1939 durften etwa 10.000 als Juden verfolgte Kinder ohne ihre Eltern aus Deutschland, Österreich, der Tschechoslowakei und Polen im Rahmen der sogenannten Kindertransporte auf die Insel kommen.

Weitere als Juden verfolgte Kinder kamen auch in Frankreich (600), den Niederlanden (1.500), Belgien (1.000), der Schweiz (300) und Schweden (450) unter; das US-Parlament lehnte ein entsprechendes Gesetz indes ab.

Die einzigen Überlebenden

Vierzig Prozent der Kinder, die Deutschland mit einem Kindertransport verließen, sahen ihre Eltern nie wieder und erfuhren oft erst nach dem Krieg – wenn überhaupt – etwas über deren Schicksal und Ermordung. Nicht selten waren sie die einzigen Überlebenden ihrer ganzen Familie.

Literaturhinweis: Göpfert, Rebekka: Der jüdische Kindertransport von Deutschland nach England 1938/39. Geschichte und Erinnerung, Frankfurt am Main/New York 1999.

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