In den damals zu Preußen gehörenden Gebieten lief die Organisation der Pogrome ähnlich ab, wie im Gau Sachsen. Dies wird deutlich am Beispiel der Ereignisse in Weißwasser.
Von der Kreisleitung angeordnet
Die Anweisung für die Pogromereignisse in der Glasbläserstadt gab hier die Kreisleitung der NSDAP in Rothenburg. Fünf SA-Zerstörungstrupps aus Angehörigen der SA-Stürme 31 und 39 wurden mit der Durchführung beauftragt und setzten sich am frühen Morgen des 10. November nach Weißwasser und ins benachbarte Muskau in Bewegung.
Dort zerstörten sie Wohnungen und Geschäfte der Verfolgten. Die Demolierung der Praxis des Arztes Dr. Altmann – und dies zeigt lokale Besonderheiten und Interpretationsspielräume auf – sei dann auf Wunsch des NSDAP-Ortsgruppenleiters Bertko zerschlagen worden.
Zum Pogrom in Weißwasser siehe: Schubert, Werner: Beiträge zur Geschichte der Juden in Weißwasser. Eine bedeutsame Episode zwischen 1881 und 1945, Weißwasser in der Oberlausitz 2014, bes. S. 218-228.