In Annaberg wurde am 10. November 1938 die Trauerhalle des Israelitischen Friedhofs demoliert und gesprengt. Am 22. November 1938 nahm der Stadtbauinspektor Berger des Annaberger Stadtbauamts eine Bestandsaufnahme vor (abgedruckt des handschriftlichen Originals in: Diamant, Adolf: Juden in Annaberg im Erzgebirge. Zur Geschichte einer untergegangenen Gemeinde, Reprint, Chemnitz 2016, S. 112).
Ein Gutachten
In dem Bericht heißt es:
„Das Grundstück des jüdischen Friedhofs an der Chemnitzer Straße ist einer Besichtigung unterzogen worden. Es wurde festgestellt, daß sich die äußere Erscheinung, von der Chemnitzer Straße aus gesehen, noch im früheren bisherigen Zustand befindet. Jedoch vom neuren [?] Grundstück aus gesehen, sind Fenster und Türen des Friedhofs selbst zertrümmert. Auch liegen einige Grabsteine umgeworfen. Obwohl das derzeitige verschandelte Aussehen der Friedhofshalle vom öffentlichen Verkehrsraume aus nicht zu sehen ist, so ist dieser Zustand bei [?] Eintritt des Winterwetters, der Beginn des Verfalles[.]
Des allgemeinen Aussehen dieser Friedhofshalle konnte schon seither [?] nicht als schön bezeichnet werden. Es dürfte kein öffentliches Interesse an der Wiederherstellung dieses Bauwerkes vorliegen.“
[Original im Stadtarchiv Annaberg]
Die Friedhofshalle wurde schließlich abgerissen, der Friedhof 1939 eingeebnet.