Dass die Kenntnis vom Ableben vom Raths viele sächsische NSDAP-Kreise offensichtlich bereits am späten Abend des 9. November 1938 erreichten, zeigen die bekannten nationalsozialistischen Zeitungsberichte zum Teil sehr deutlich.
Die NSDAP in Aue gedenkt
So heißt es im ‚Erzgebirgischen Volksfreund‘ am 10. November 1938 etwa:
„Wie überall im Reich fanden gestern abend auch in den Auer Ortsgruppen der Partei und in den Ortsgruppen des gesamten Auer Kreises Gedenkfeiern statt, in denen die Opfer des 9. Novembers [von 1923] geehrt wurden. […] Wohl überall hat man an diesem Abend wie in der Ortsgruppe Aue-Zelle, an deren Feier wir selbst teilnahmen, des jüngsten Blutzeugen für die Idee des jungen Deutschland gedacht. Wie entboten an diesem Tage dem von jüdischer Mörderhand gemeuchelten Gesandtschaftsrat vom Rath unseren Gruß. […].“
Gelegt wurde hier das ideologische Fundament für die auch in Aue folgende Pogromgewalt.