Eine weitere Verbindungslinie zwischen den Pogromen und den Flächenbombardements eröffnete sich in gänzlich anderer Hinsicht: In Dresden, Leipzig und Chemnitz kam auch die Technische Nothilfe (Teno) bei den Sicherungs- und Abrissarbeiten zum Einsatz.
Einsatz unter realen Bedingungen
Zum Aufgabenfeld der Technischen Nothilfe, die 1936 zur ‚technischen Hilfspolizeitruppe‘ erhoben wurde, gehörte neben Hilfseinsätzen auch der Luftschutz. Die niedergebrannten und einsturzgefährdeten Synagogen boten nunmehr bereits zu Friedenszeiten die Möglichkeit, den Einsatz der Teno unter realen Bedingungen der Schadensbeseitigung zu üben.
Der Lehrfilm der Technischen Nothilfe
In Dresden entstand dabei ein Film, der heute als sogenannter „Lehrfilm der Technischen Nothilfe“ im Bundesarchiv in Berlin genutzt werden kann. Der Film zeigt die Sprengungen und Abrissmaßnahmen sowie die verwendete Technik im Detail. Inwiefern er bei der Luftschutzschulung zum Einsatz kam, ist bislang nicht bekannt. Sicher ist aber, dass die Technische Nothilfe mit dem Beginn des Luftkriegs gegen das Deutsche Reich dann tatsächlich mit kriegszerstörten Ruinen konfrontiert war – in Dresden erstmals im Herbst 1944 und dann vor allem im Februar 1945.
Zur Geschichte der Technischen Nothilfe: Linhardt, Andreas: Die Technische Nothilfe in der Weimarer Republik, Norderstedt 2006.