Wie eng der Bezug zwischen dem Pogrom und den Luftangriffen sein konnte, zeigten auch Gedenkfeierlichkeiten anlässlich des 50. Jahrestags des Pogroms.
Eine Rede des Dresdner Oberbürgermeisters
Am 11. November 1988 fand in Dresden an der Stele am Hasenberg eine große Gedenkveranstaltung statt. Auch der damalige Dresdner Oberbürgermeister Wolfgang Berghofer hielt eine Gedenkrede. Dabei forderte er, „den Zusammenhang zwischen den Opfern der Pogromnacht, des Weltkriegs und des 13. Februar 1945 in Dresden nicht zu vergessen und den Geist der antifaschistischen Tradition immer als aktuelle Verpflichtung zu sehen“ – so die Zusammenfassung seiner Rede im Nachrichtenblatt des Verbands der Jüdischen Gemeinden in der DDR (3/1989, S. 29).
Der Grundtenor von Berghofers Rede war dabei von einem antifaschistischen Selbstverständnis getragen, das die Symptome für Krieg und Zerstörung schon in der Gewalt des November 1938 angelegt sah.
Zum Pogrom- und Luftkriegsgedenken in Dresden zwischen 1945 und 1989 möchte ich auf die Magisterarbeit von Thomas Fache verweisen: Alliierter Luftkrieg und Novemberpogrom in lokaler Erinnerungskultur am Beispiel Dresdens (2007).