Ein Foto und seine Geschichte (16): Fotografieren als Akt des Widerstands und der Dokumentation

Eine weitere Aufnahme, die die zerstörten Friedhofsgebäude des Neuen Israelitischen Friedhofs in Leipzig zeigt, stammt von dem Hobbyfotografen Fritz (Friedrich) Heinze (1904-1958).

Heinze war Mitglied der KPD. Wegen seiner nebenberuflichen Mitarbeit an der kommunistischen Zeitung ‚Volksecho‘ hatten ihn die Nationalsozialisten von Mitte Juni bis Mitte August 1933 im Konzentrationslager Colditz inhaftiert, dann aber aus Mangel ans Beweisen freigelassen. Im Oktober 1934 wurde Heinze wegen fortgesetzter Arbeit für die KPD und Weiterzahlung der ‚Roten Hilfe‘ erneut festgenommen und zu einem Jahr und vier Monaten Gefängnis verurteilt. Er wurde in Leipzig, Bautzen und Grimma inhaftiert und im Februar 1936 entlassen.

Ein Sonntagsausflug

Der Familienüberlieferung zufolge nutzte Heinze einen Sonntagsausflug, um heimlich die zerstörten Friedhofsgebäude zu dokumentieren. Auch von den Anweisungen eines Polizisten, weiterzugehen, ließ er sich nicht abhalten, gleichsam in einem widerständigen Akt sein Foto zu schießen.

Zur Biografie Fritz Heinzes und zum Foto siehe: http://peterthiel.de/fritz_heinze.htm (Stand: 22.05.2018)

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