Oft wurden die Zerstörungen der Synagogen 1938 und die sächsischer Städte in den letzten Kriegsmonaten nach 1945 in eine gedankliche Verbindungslinie gesetzt: Der Brand der Synagoge, so der Tenor, sei gleichsam das Zeichen dafür gewesen, was insbesondere Dresden und Chemnitz 1945 mit den schweren Luftangriffen erlebten.
Synagogenzerstörung 1945?
An manchen Stellen verschwammen die historischen Fakten: Der VEB Foto-Verlag Erlbach im Vogtland brachte 3 Serien mit Fotopostkarten zur Zerstörung Dresdens am 13./14. Februar 1945 heraus. Eine Karte der dritten Serie zeigte auch die Semper-Synagoge – die allerdings bereits 1938 während der Pogrome zerstört worden war.
Der Verband der Jüdischen Gemeinden in der DDR und die Jüdische Gemeinde Dresden machten den Verlag im März 1980 auf den Fehler aufmerksam, der entsprechend korrigiert wurde. 1985 wies dann nochmals Adolf Diamant in der Allgemeinen Jüdischen Wochenzeitung darauf hin (ausführlicher dazu das Nachrichtenblatt des Verbandes der Jüdischen Gemeinden in der DDR (1986), 3, S. 16 f., das auch einen Konflikt zwischen dem Verband und Diamant in der Sache offenbarte).