Immer wieder finden sich für Orte, in denen es 1938 zu Pogromgewalt kam, Hinweise auf nach 1945 erfolgte Gerichtsverfahren gegen Pogromtäter.
„anderthalb Jahre gesessen“
In einem Artikel in der Freien Presse vom 27. November 1998 – im Kontext des 60. Jahrestags der Pogromereignisse also – wurde über die Übergriffe gegen die Familie Izbicki in Glauchau berichtet. Daran hätten sich auch einige Hausbewohner beteiligt – einer von ihnen sogar besonders handgreiflich. Letzterer, dessen Name in dem Zeitungsbeitrag nicht genannt ist, soll für seine Tat zur Verantwortung gezogen worden sein: Nach 1945 habe er nach dem Bericht eines Zeitzeugen dafür „anderthalb Jahre gesessen“.
Möglicherweise gibt es zu diesem Verfahren noch Prozessunterlagen, die auch für die weitere Rekonstruktion der Glauchauer Pogromereignisse von Nutzen sein könnten.