Wie nahe die Täter der Pogrome nicht selten wohnten, auch in den größere Anonymität versprechenden Großstädten, zeigt ein Fall in Leipzig.
‚Judenschweine!‘
Sascha Hammerstein, der auf dem Ranstädter Steinweg 49 wohnte, berichtete Jahre später von seiner Festnahme. Dabei habe sich besonders der Hausmeister des Grundstücks, K. Siegel, hervorgetan. Dieser habe sie nicht nur beschimpft, sondern ihnen auch den Wohnungsschlüssel weggenommen habe.
Sie seien in Richtung Parthe geführt worden, allerdings – so zumindest die Erinnerungen Hammersteins – durch den polnischen Konsul zunächst gerettet worden (Lange, Bernd-Lutz: Davidstern und Weihnachtsbaum. Erinnerungen von Überlebenden, Leipzig 1992, S. 157).