1998 wurden in der Leipziger Universitätsbibliothek versteckte hebräische Schriften gefunden. Unter diesen befand sich auch eine Thorarolle, die auf Veranlassung der Israelitischen Religionsgemeinde zu Leipzig nach Israel gesendet und vom Verband ehemaliger Leipziger in Israel an Yad Vashem abgegeben wurde.
Eine Thorarolle der Brodyer Synagoge?
In einem Brief erklärte später der in Kanada lebende Isaac Israel, dass sein Vater Chaim am Morgen des 9. November 1938 einen anonymen Telefonanruf aus Stuttgart erhalten habe. Der Anrufer habe ihm mitgeteilt, dass Gewalt gegen die Juden im Deutschen Reich geplant sei.
Chaim sei daraufhin in die Brodyer Synagoge in der Keilstraße gegangen und habe einige Thorarollen in ein Gebäude geschafft, das dem britischen Jewish National Fund gehört habe.
Ob es sich tatsächlich um eine der vor den Pogromen geretteten Thorarollen handelt, ist indes nicht gesichert. Unklar ist insbesondere, wie die Rolle zusammen mit anderen in die Leipziger Universitätsbibliothek kam und wer sie dort versteckte.
Die Thorarolle wird heute im Holocaust History Museum von Yad Vashem in Jerusalem gezeigt.
Ausführlich zur Geschichte der Rolle: http://www.yadvashem.org/artifacts/museum/torah-scroll.html