Der Brief Therese Wassermanns zog unter anderem eine Hausdurchsuchung und weitere Vernehmungen nach sich. Vernommen wurde auch im Februar 1939 durch die Gestapo-Außenstelle in Bautzen auch die 47-jährige Hedwig Richter, die bei Familie Wassermann in Bautzen gearbeitet hatte und die bei einem Besuch von den Bautzener Pogromereignissen berichtet hatte.
Bericht aus Bautzen
Richter erinnerte sich bei ihrer Vernehmung, was sie Therese Wassermann erzählt hatte:
„Dabei habe ich ihr erzählt, daß sie froh sein könne, daß sie zu dieser Zeit nicht mehr in Bautzen war, denn ich hätte gesehen, daß verschiedene Bautzner Juden, darunter auch Frau Hamburger, durch die Reichenstraße geführt worden seien. Es ist auch möglich, daß ich ihr gegenüber davon gesprochen habe, daß bei Bockelmann*, Bautzen, die Schaufensterscheibe eingeschlagen worden war. Ob ich ihr dies erzählt habe, weiß ich aber nicht mehr genau. Von diesen Vorkommnissen in Bautzen war Frau Wassermann aber bereits unterrichtet. […] Weiteres über die Vorkommnisse gegen die Juden in Bautzen habe ich Frau Wassermann nicht erzählt. Ich habe nur das erzählt, was ich zufällig gesehen hatte.“
* Wohl Firma Bokelmann Nachf.