Auch der 1920 geborene Korbmachermeister Kurt Zscheile erlebte den Brand der Dresdner Synagoge. In einem kleinen Beitrag (abgedruckt in: Jacoby, Petra: Leben in Dresden. 1920 – 1990, Erfurt 2000, S. 19 f.) findet sich dazu eine kurze Reminiszenz.
Die brennende Synagoge
Zscheile erinnerte sich:
„Ich hab‘ gesehen, wie die Synagoge brannte. Ich hab‘ früh gerade einen Weg gemacht, von der Lehre aus, und da hab‘ ich dann auf der Brücke gestanden und hab‘ das gesehen, wie die brannte. Damals hat man ja noch gar nicht gewußt, daß das Brandstiftung war. Damals hab‘ ich vielleicht gedacht, das ist eine Brandursache oder was gewesen. Daß das dann Brandstiftung war, das haben wir erst später erfahren – die haben das ja auch nicht zugegeben“ (S. 20).
Zerstörte Schaufenster auf der Prager Straße
Auf der Prager Straße sah Zscheile auch eingeschlagene Schaufensterscheiben und mit antisemitischen Losungen beschmierte Geschäfte. Es ist jedoch nicht gänzlich sicher – auch wenn die zerstörten Scheiben dafür sprechen –, dass hier ein direkter Bezug zu den Pogromereignissen besteht.
Zscheile selbst kann zu alledem leider nicht mehr befragt werden: Er verstarb 2012 im Alter von 92 Jahren.