Viele der als ‚Juden‘ Verfolgten, denen die Emigration gelang, dokumentierten bereits kurz nach ihrer Flucht oder später in ihren Lebenserinnerungen ihre Erlebnisse während der Pogromnacht. Viele dieser Berichte gelangten vor allem in England, den Vereinigten Staaten und Israel in die Archive großer Forschungseinrichtungen zur jüdischen Geschichte und zum Holocaust.
Die Wiener Library in London
1933 gründete der aus Deutschland emigrierte Alfred Wiener (1885-1964) in Amsterdam das ‚Jewish Central Information Office‘, das über die nationalsozialistische Judenverfolgung Dokumente zusammentrug. 1939 wurde die Bibliothek nach London verlegt und firmiert heute unter dem Namen Wiener Library als eine der namhaftesten Wissenschaftsinstitutionen zur Holocaustforschung.
Die Zeugenberichte der Verfolgten
Zu den Dokumenten in der Wiener Library zählen auch über 350 Augenzeugenberichte zu den Novemberpogromen im Deutschen Reich, die Wiener in Amsterdam sammelte und mit nach London nahm. Sie geben auch Auskunft zu den Pogromen in Sachsen.
So befindet sich unter den Augenzeugenberichten auch einer, der die Leipziger Pogrome mit all ihrer Gewalt und Zerstörung schildert.
Das Dokument findet sich unter: http://wienerlibrarycollections.co.uk/novemberpogrom/testimonies-and-reports/b301-b350/b.326
Es ist in deutscher Sprache und englischer Übersetzung kostenfrei verfügbar.
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