Mit den Zerstörungen der Synagogen sowie den Beschlagnahmungen und Plünderungen von Einrichtungen der jüdischen Gemeinden ging in den Pogromtagen von 1938 wertvolles jüdisches Kulturgut verloren oder wurde vernichtet.
Ein Thoraaufsatz im Zwingerteich
Manche jüdische Kultusobjekte kehrten nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs wieder in den Besitz der sächsischen jüdischen Gemeinden zurück. Ihnen gingen aber auch Stücke zu, deren Herkunft sich bis heute nicht klären ließ.
In Dresden fanden in den 1970er-Jahre Jugendliche beim Spielen einen Thoraaufsatz im Zwingerteich. Das korrodierte Stück befindet sich heute im Besitz der Jüdischen Gemeinde zu Dresden. Neben Krone, Mantel, Schild und Wimpeln diente es dem Schmuck der Thorarolle. Der Thoraaufsatz, der vom kulturellen Reichtum des jüdischen religiösen Lebens, aber auch dessen Brüchen zeugt, stammt wohl vom Ende des 18. Jahrhunderts.
Vollkommen unklar ist, wie er in den Zwingerteich gelangte und ob ein Zusammenhang mit den Dresdner Pogromereignissen vom November 1938 besteht, der jedenfalls nicht ausgeschlossen werden kann.