Am 8. November 1939 – der Zweite Weltkrieg hatte zwei Monate zuvor begonnen – detonierte im Münchner Bürgerbräukeller eine, in einer Säule versteckte Bombe. Der Sprengsatz sollte Hitler töten, der anlässlich des Jahrestags des Hitler-Putsches von 1923 gesprochen, den Saal aber dieses Mal früher verlassen hatte. Sieben Menschen starben, sechzig wurden verletzt.
Der Plan des Tischlers
Platziert hatte die Bombe der Tischler Johann Georg Elser. Seine Entscheidung, Hitler zu töten, um einen großen Krieg zu verhindern, hatte er schon im Herbst 1938 getroffen. Eine Sonderkommission des Reichssicherheitshauptsamts nahm zunächst auch an, dass die Hintermänner des Attentats in Großbritannien zu vermuten seien. An eine Einzeltat Elsers, der noch am 8. November beim Versuch des Grenzübertritts in die Schweiz festgenommen worden war, glaubte zunächst niemand.
Folgen für die als Juden verfolgten Menschen
Auch für die als Juden Verfolgten blieb das Attentat nicht ohne Folgen: Am 9./10. November 1939, ein Jahr nach den Pogromen, führte die Gestapo eine reichsweite ‚Sonderaktion‘ durch, bei der auch Juden verhaftet wurden.
In Leipzig, so hat es der Historiker Steffen Held herausgearbeitet, kamen 98 Menschen in Gewahrsam. Unter diesen befanden sich auch 47 als Juden Verfolgte. Und der Kommandant des Konzentrationslagers Buchenwald, Karl Otto Koch, ließ am 9. November 1939 21 jüdische Häftlinge als Vergeltung für den Anschlag erschießen.