Günther Schmidt erlebte in Leipzig nicht nur die Novemberpogrome von 1938. Er zog in seinem Leserbrief in der ‚Leipziger Volkszeitung‘ von 1998 auch die Verbindung zu den Luftkriegszerstörungen in Leipzig.
Pogrom und Luftkrieg in Leipzig
Der schweigende Zug von Menschen, die in Leipzig 1938 die Pogromzerstörungen gesehen hätten, habe sich in der Messestadt noch zwei Mal wiederholt:
„[N]ach den ersten Bombenwürfen, vor allem auf Stötteritz, im Herbst 1943 und im Dezember des gleichen Jahres an den Tagen, als die beim Luftangriff vom 4. Dezember verwüsteten und danach zunächst gesperrten Straßen wieder für den Verkehr geöffnet wurden.
Heute zeigt sich klar, was man damals mehr nur ahnte oder auch verdrängte, wie eng diese Ereignisse miteinander verknüpft waren und wie die Schuld letztlich jeweils beim gleichen Personenkreis lag: bei den Nazis und jenen, die ihnen – oft wider besseres Wissen – Rückhalt boten“ (LVZ, 26.11.1998, S. 26).