Ein Thoramantel mit Brandschaden in Dresden

Obwohl die während der Pogrome angegriffenen Einrichtungen der jüdischen Gemeinde in Sachsen zerstört, niedergebrannt und geplündert wurden, überstanden einzelne Gegenstände und religiöse Kultobjekte die Zeit des Nationalsozialismus.

Eine Besuchergruppe berichtet vom Besuch der Dresdner Synagoge (Fiedlerstraße)

Eines dieser Objekte sahen 1982 Konfirmanden der Friedenskirche in Radebeul, die mit ihren Pfarrern Gehrt, Lewek und Döbler die Dresdner Synagoge auf der Fiedlerstraße besuchten. Helmut Aris führte in die Besonderheiten und Geschichte des Judentums wie auch der Dresdner jüdischen Gemeinde ein. Ein Bericht der Konfirmanden über den Besuch kam im Nachrichtenblatt der Jüdischen Gemeinde von Berlin und des Verbandes der Jüdischen Gemeinden in der Deutschen Demokratischen Republik zum Abdruck (9/1982, S. 12).

Der Thoramantel

Aris berichtete den jungen Besuchern auch von der Zeit der Verfolgung zwischen 1933 und 1945, von der Zerstörung der Dresdner Synagoge und der Rettung des Davidsterns. Und Aris zeigte den Konfirmanden noch mehr, wie sie schreiben: „Es machte uns betroffen, als wir den größten und schönsten Schatz der Synagoge sahen: die Thorarollen. Eine von ihnen war in einen Mantel gehüllt, der noch Brandschäden aus der Kristallnacht von 1938 zeigte. Wir heute können es uns gar nicht mehr vorstellen, daß es eine Zeit gab, in der Menschen gehaßt und verfolgt wurden, nur weil sie Juden, weil sie Menschen eines bestimmten Volkes waren.“

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