Zu den Objekten, die einen Bezug zur Geschichte der sächsischen Pogrome gestatten, zählen auch Werbeartikel jener Geschäfte, die am 9. und 10. November 1938 angegriffen wurden.
Ein Kleiderbügel aus Meißen
In Meißen war von der Gewalt unter anderem das Geschäft von Alexander Löwenthal betroffen. Die Gesamtschadenssumme belief sich auch fast 12.400 Reichsmark, für die Löwenthal selbst aufkommen musste (vgl. Christl, Andreas; Steinecke, Gerhard: Juden in Meißen. Nossen 2000, S. 25).
Bei einer Haushaltsauflösung im nahe gelegenen Radebeul fand sich vor einigen Monaten ein Kleiderbügel des Meissner Herren- und Knabengarderobegeschäfts, der die Aufschrift „A. Loewenthal, Meissen.“ trägt.
Es sind Objekte wie dieses, die einen Zugang zur Geschichte einer von den Pogromen betroffenen Familie erlauben. Löwenthal und seine Frau Else wurden 1942 von Berlin nach Riga transportiert und wurden dort vermutlich sofort ermordet. Das Schicksal der beiden Kinder Kurt und Käthe ist unbekannt.